Es kam, wie es kommen musste. Schließlich ging aus dem Titel des Stücks klar hervor, dass Frl. Perle einen Kerl sucht. Damit geht man in der vordersten Zuschauerreihe ein großes Risiko ein.

Seine Antwort löste eine Welle von Jammer aus, oh je! 40 Kulturvereins-Mitglieder (die stärkste Fraktion im „großen Haus“) fühlten heftig mit, hatten aber auch viel Freude an den frechen Klageliedern – einmal durften wir sogar mitsingen! Nach der Pause hatte Frl. Perle diverse Tipps aus dem praktischen Handbuch „Die Kunst, den Mann für’s Leben zu finden“ Band 1 umgesetzt. Neu durchgestylt startete sie einen frischen Angriff. Ein kurzer Blick auf Rainer – nein, da war wohl immer noch nichts zu machen. Eberhard hingegen sah eher solo aus, deshalb probierte sie’s bei ihm etwas ausführlicher. Als aber auch er nicht anbiss, fragte sie schließlich den drittgrößten Mann in der ersten Reihe: Peter. Endlich die richtige Adresse.
Voller Begeisterung wollte er sich sofort mit ihr ver-loben. Leider war er so gewissenhaft, sich vorher noch von seiner Ehefrau zu verabschieden. Daraufhin hat Frl. Perle mit ihm Schluss gemacht. Und wieder mit tollen Chansons ihr Leid geklagt. Das Happy-End nahte mit der Lieferung von Band 2 „Die Kunst, usw., usw…Nicht wegen dem Inhalt, soweit kam sie gar nicht, der Anblick des Boten reichte!! Allein das Mienenspiel der beiden bei der Übergabe des Päckles war den vollen Eintrittspreis wert. Und dann das Duett – Gänsehaut pur!
Als Zugabe gab’s noch einen sehr vielversprechen-den Werbeblock über das Gretle von Strümpfel-bach mit einem neuen schwäbischen Wort: „zrck“.
Auch wenn’s mitten in der Woche war – so einen fröhlichen Abend mussten wir in der gemütlichen Bar unbedingt nachbesprechen. Wir werden be- stimmt wiederkommen. Und da Frau Perle jetzt glücklich unter der Haube ist, sind wohl auch die Kerle in der 1. Reihe nicht mehr gefährdet, oder?