Es herrschte bestes Herbstwetter mit strahlendem Sonnenschein, als sich am Sonntag, dem 28. September knapp 60 wanderfreudige Kulturvereinsmitglieder um 9.30 Uhr in der Ortsmitte Krummhardt zum diesjährigen Vereinsausflug trafen.

Wanderführer Dieter Scharpf lotste die Gruppe von Krummhardt durch den Wald Richtung Baach, nach ca. 2 km führte der Weg nach links Richtung Schnait. Stetig führten breite Serpentinen bergab, bis man schließlich am Wanderparkplatz zwischen Baach und Schnait eine kurze Verschnaufpause einlegte. Die Gruppe überquerte dann die Landstraße und wanderte wieder bergauf durch Streuobstwiesen am Waldrand von Manolzweiler entlang bis der Weg schließlich am Wanderparkplatz der Landesstraße von Schnait nach Manolzweiler endete. Gemütlich vesperten die Mitglieder des Kulturvereins Krummhardt an einer langen Biertischtafel, mit herrlichem Blick auf die Weinberge, auf das Remstal und auf die auf dem gegenüberliegenden Hügel liegende Heimat Aichwald.
Pünktlich um 13.30 Uhr startete die Gruppe eine zweieinhalbstündige Führung durch den Schnaiter Skulpturenpfad von Ludwig Heeß. Der 82jährige Schnaiter Wengerter und Hobby-Künstler hat das Winzerleben vergangener Zeiten meist in Sandstein gemeißelt. Mit Liebe zum Detail sind die Skulpturen lebendiger Ausdruck der Arbeit im Wengert. Auf dem 3,1 Kilometer langen Rundweg durch die Weinberge hoch über dem Schweizerbachtal erläuterte Heeß gut gelaunt und in bestem Schwäbisch die einzelnen Figuren und fügte die ein oder andere lustige Anekdote hinzu. Die Figuren sind lebendig und real, sie zeigen den Wengerteralltag mit seinen Gebrauchsgegenständen ebenso wie einen Waschbären, eine Igelfamilie, ein Bussierbänkle, den Kellergeist oder die Wetterfrösche („Des sind fünf Fresch, die standet au für dia fünf Ortsdail“.). Gelernt hat Ludwig Heeß das Bildhauerhandwerk nicht, aber die Begeisterung für sein Hobby war bei jedem seiner Worte spürbar, schon die Suche nach geeigneten Steinen, sei es von der alten Kelter in Schnait oder von abbruchreifen Häusern ist dem Schnaiter eine Herzensangelegenheit. Und der Funke seiner Worte sprang auf die Wandergruppe über.
Nach der Führung kredenzten Heeß und seine Frau noch eine kleine Weinprobe in den Weinbergen, bevor es für die Kulturvereinsmitglieder Abschiednehmen hieß. Ein steiler Anstieg von Schnait durch den Wald mit Zwischenziel Drei Linden und Endstation am Neuwieshof der Familie Fetzer galt es zu bewältigen, bevor ein interessanter und gemütlicher Wandertag bei Gegrilltem seinen Abschluss fand.
Ein herzliches Dankeschön gilt den beiden Organisatoren Heide und Dieter Scharpf sowie dem Bewirtschaftungsteam des Kulturvereins für die Verpflegung unterwegs und am Neuwieshof.