Auch in diesem Jahr bot der Kulturverein Krummhardt wieder ein Angebot für „Menschen mit Tagesfreizeit“ an. Dieses Mal stand eine Führung in der Stuttgarter Markthalle auf dem Programm

Knapp 20 Interessierte fuhren mit Bus und Bahn am Donnerstag, dem 14. Juni in die Landeshauptstadt Stuttgart und trafen im Innenhof des Alten Schlosses auf „Dorle“ (alias Elisabeth Zangenfeind), eine gestandene, schwäbische Marktfrau. Bevor es Richtung Markthalle ging, erfuhr die Gruppe Wissenswertes über das Alte Schloss, dem Entstehungsort Stuttgarts. Hier war im 10. Jahrhundert eine Burganlage mit dem Gestüt „Stutengarten“ beheimatet. Der sich anschließende Schillerplatz wird umrahmt von Stiftskirche, Altem Schloss, dem Justizministerium und dem Restaurant „Alten Kanzlei“, in der Mitte steht ein Schillerdenkmal von 1839, das ersten Denkmal zu Ehren des Dichters Friedrich Schiller in ganz Deutschland. „Tagsüber ist der Schillerplatz ein lebhaftes Zentrum von Stuttgart. Aber wenn Sie nachts hierher kommen, können Sie ein gleichmäßiges, dumpfes Klopfen hören,“ so die Stadtführerin. „Hier schlägt das Herz von Stuttgart,“ erklärte sie dann. Die Stuttgarter Markthalle feierte 2014 ihr 100jähriges Bestehen und beherbergt heute im Erdgeschoss knapp vierzig Marktstände mit erlesenen internationalen und regionalen Spezialitäten. Außerdem bieten verschiedene gastronomische Betriebe ein exklusives Angebot an mediterranen und heimischen Speisen in besonderem Ambiente. Die im Jugendstil vom Architekten Martin Elsässer erbaute „neue“ Markthalle steht seit 1978 unter Denkmalschutz und passte sich damals durch seine vier unterschiedlichen Aussenfassaden dem historischen und städtebaulichen Kontext an: an zentraler Stelle im Stadtgefüge und vis-à-vis des Alten Schlosses. 1916, zwei Jahre nach der Fertigstellung der „Blumen- und Gemüsehalle“, erhielt sie einen kunstvollen Brunnen, der mit eigenem Quellwasser gespeist wurde, aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. 2009 stellte Herbert Rauer nach Originalplänen den Ceresbrunnen wieder her und dieser ziert seither den zentralen Platz zwischen den beiden Treppenaufgängen der Markthalle.
Nach einem informativen und entspannten Nachmittag in Stuttgart ließ die Gruppe den Tag in
der Gaststätte „Liederkranz“ in Schanbach anschließend gemütlich ausklingen.