„Es ist mein größter Wunsch, vor meinem nahen Ende im Starnberger See nochmals meine lieben Aichwälder Verwandten zu sehen – macht Euch doch bitte auf die Socken !“
„Es ist mein größter Wunsch, vor meinem nahen Ende im Starnberger See nochmals meine lieben Aichwälder Verwandten zu sehen – macht Euch doch bitte auf die Socken !“
Diese Depesche König Ludwigs II. erreichte den Krummhardter Kulturverein vor ca. 4 Wochen. So einer dringenden Bitte konnten wir uns natürlich nicht verschließen und so haben sich fast 50 blaublütige, königstreue Krummhardter, Schanbächer, Aichelberger und Aichschießer nach einem Aufruf der Gräfinnen Heide und Gudrun spontan entschlossen, den letzten Wunsch unseres bayrischen Verwandten zu erfüllen.
Um Zeit zu sparen und die Pferde zu schonen organisierte uns König Hans vom Besen zu Krummhardt ein modernes Transportmittel der Fa. Schlienz, in dem bald das starre höfische Protokoll aufgeweicht wurde durch ausgelassenes Gelächter und Geschrei – dank Fürst Rainiers Begrüßungspiccolos und König-Ludwig-Bier, was denn sonst ?
In Füssen erwartete uns bereits ein reichhaltiges Mittagsbüffet (mit aufmerksamem, knackigem, jungem männlichem Gesinde – sehr zur Freude von uns adligen Mädels) im wunderschönen Restaurant mit Blick auf Schloß Neuschwanstein. Nach einem kurzen Lustwandeln um den See genossen wir die Musicalaufführung mit ihren wunderbaren Bühnenbildern. Es gab für jeden etwas: die einen freuten sich über den schönen König und die schönen Ballkleider (die Sissi hatten wir uns allerdings schöner vorgestellt !) und die schöne Musik, anderen wurde es warm ums Herz beim Anblick der Nymphen, die zum Glück nicht zu viel anhatten bei diesem Wetter !
Mit dem Schluss-Satz: „Ein Rätsel wird auf ewig Euch verbergen…….“ ist unser Verwandter dann im See abgetaucht und uns hat auf dem Heimweg wirklich das Rätsel beschäftigt, wie dies technisch möglich war. Wo kam plötzlich das Wasser her ? Ist er nun eine Treppe runtergelaufen oder mit einem Aufzug hinabgefahren, und warum war auf dem Wasser keine Bewegung zu sehen ? Und wieso hat er sich so kurze Zeit danach mit trockenen Klamotten und Haaren auf der Bühne verneigt ?
Die zusätzlich angebotene Bühnenführung hätte diese Probleme gelöst, aber – dees hätt ja nomal extra Geld koschded, ond em Gegasatz zu onsrem bayrischa Verwandta send mir sparsame Schwoba ! So waret mir zfrieda mit em Fürschd Erwin seim ordentlicha Veschber ond hend beschlossa, dass a bißle Geheimnis au ganz schee sei ko, oder?