Kabarett vom Feinsten am 27. 10. 2006 in Esslingens Webergasse….

Es stimmt schon, am liebsten hocken wir auf den Aichwalder Festle herum. Wenn wir dann schon mal einen Blick über den Tellerrand riskieren, sollte es aber mit allem Drum und Dran und mit einem Rundum-Sorglos-Paket sein.
So machten wir uns am Freitag, 27.10. in Jürgen’s Reisebus (bis zum letzten Platz besetzt mit über 50 wackeren Frauen und Männern) auf die Reise nach Esslingen. Um die Ängste vor der unbekannten Welt hinter dem Aichschießer Ortsschild zu bekämpfen, brauchten wir erst mal ein Piccolole und 1 Brezel. Es hat geholfen. Froh gestimmt stiegen wir aus und fanden den Weg durch Esslingens dunkle Gassen zu den Galgenstricken.
„Alles wird Flut“ – das neue Programm der beiden – zeigte sich als Kabarett vom Feinsten, eine ordentliche Strapaze für unsere Lachmuskeln.
Egal, ob Herbert Häfele und Erich Koslowski gemeinsam auftreten oder einzeln– z.B. Erich als Dominus mit Reitgerte oder als ostpreußischer (?) Rentner „Vojeljrippe“ und Herbert als gestresster Hausmann mit gegrilltem Meerschweinchen oder als Fussballfan mit sämtlichen bekannten Stadionsongs – die beiden sind einfach genial. Wie das beim anspruchsvollen Kabarett so ist, bleibt einem manchmal auch das Lachen im Hals stecken, wenn z.B. Koslowski als Lehrer der Rütli Brennpunktschule mit kugelsicherer Weste und Pistole über die Berufsaussichten seiner Schüler spekuliert- ganz böse! Aber gerade der Wechsel zwischen Lachen und Nachdenken macht den Reiz des Programms aus.
Ganz dick kam es dann am Schluss. Die Ankündigung, dass der Keller geflutet wird, fanden wir noch saumäßig lustig, bis es dann stockdunkel wurde und von vorne immer unheimlichere Wassergeräusche kamen, untermalt von excellenten Akkordeon- und Geigenklängen. Nicht nur ängstliche Gemüter spürten eine Gänsehaut und nasse Füsse – aber wir verraten nicht, wie’s ausging. Geht hin und schaut selber !
Wie gut, dass wir uns anschließend im Theatercafé mit griechischen Vorspeisen, Moussakka und Gyros wieder aufbauen konnten. Man glaubt gar nicht, was man nach 23.00 Uhr noch essen kann, wenn man sich nur zwingt!
Pappsatt und fröhlich wankten wir weit nach Mitternacht durch die jetzt noch dunkleren Gassen zurück zum Bus. Jürgen behielt trotz wabernder Knoblauchschwaden freie Sicht und lieferte uns wohlbehalten wieder in der Heimat ab – so lässt sich’s gut verreisen – danke lieber Jürgen !
Ein toller Ausflug – das machen wir nächstes Jahr wieder!