eine Veranstaltung der „anderen Art“ im Foyer der Schurwaldhalle

Unter einem „Filmkonzert“ konnten sich wohl die Meisten nichts vorstellen – aber die Verquickung der Lebensgeschichte des Künstlers Sergio Vesely mit Film, Musik und lustig vorgetragenen Slapsticks beeindruckte und war ein Erlebnis der „anderen Art“. Die Zuschauer im Foyer der Schurwaldhalle erlebten im ersten Teil des Abends eine traurige, gleichzeitig hochinteressante und spannend erzählte Lebensgeschichte mit einem freudigen Ende: 1975 wurde im Gefangenenlager „Melinka“ in Chile ein Mädchen geboren, das für alle Gefangenen wie ein Hoffnungsträger war. Sergio Vesely komponierte im Lager ein Lied für dieses Mädchen – „Rey Negro“. Dreißig Jahre später machte er sich in seiner Heimat auf die Suche nach diesem Mädchen, um ihr von den Hoffnungen von damals zu erzählen und ihr sein Lied vorzuspielen. Nach zahlreichen Odyseen fand er schließlich „Melinka“.
Gestärkt durch chilenische Teigtaschen („Empanadas“) und dazu passenden Wein konnten die Zuhörer im zweiten Teil dem Künstler Vesely live lauschen. Er spannte den Bogen vom ernsten Thema des Todes von Hund Augusto im Gefangenenlager über die Hymne an seine erste Frau bis hin zu klassischen Mitklatsch-Songs wie „Quantanamera, La Chucherazza und La Bamba“), einem Kinderlied über „Johnny Donald Ketschup (plopp!)“ bis his zum vertonten Gedicht von Heinrich Heine („Der Knecht singt gern ein Freiheitslied“). Mit allen seinen Liedern und Gedichten wollte Vesely eine Botschaft nach Aichwald bringen: „Die Botschaft steckt meist im Alltäglichen.“ Und die ist ihm bravourös gelungen.