Es regierte der „König von Bempflingen“

„Er hat eine Mission – die Überwachung des Haltbarkeitsdatums! Herr Hämmerle ist der selbst ernannte König von Bempflingen. Er gibt überall, wo es um die Wurst geht, seinen Senf dazu.“ So warb der Kulturverein Krummhardt für seine Kabarett-Veranstaltung am Samstag, dem 4. Februar in der Schurwaldhalle in Schanbach. Fazit: Mission gelungen!

„Hämmerle“ ist im wirklichen Leben Bernd Kohlhepp, gebürtig in der Schweiz, aufgewachsen in Tübingen. Dort hat er sich bald dem Theater verschrieben und ist seit 1998 mit diversen schwäbischen Kabarett-Programmen als „Hämmerle“ sehr erfolgreich unterwegs, aber auch den Fernsehzuschauern von SWR3 ist er kein Unbekannter.

Die Schurwaldhalle war mit 400 Besuchern restlos ausverkauft und schon bald spielte Kohlhepp nicht nur den knitzigen Schwaben Hämmerle mit Hut und grasgrünem Kunststoff-Sportjäckle, sondern zog gewitzt die Zuschauer in sein Programm mit ein. Schwer hatte er es dabei mit der blondgelockten Christine, die familiäre Intimitäten wie Geburtsort ihres Mannes oder ihren Wohnort partout nicht preisgeben wollte. Aber man konnte von Herrn Hämmerle auch etwas über die schwäbische Geschichte lernen: der Schwabe hat China entdeckt (woher kämen sonst Namen wie Back-Nang oder Bot-Nang?).
Treffsicher nimmt Kohlhepp den Alltag des Ländles aufs Korn und sein Repertoire spannte den Bogen über tanzende Einlagen bis hin zu Weltsongs, die er in schwäbische Texte packte, wobei er die Lachmuskeln der Zuhörer bis fast an die Schmerzgrenze kitzelte. Kurzerhand verwandelte sich Buddy Hollys „Peggy Sue“ in „Päckles-Supp“, oder Elvis’ „It’s now or never“ in eine schwäbische Homage „Oh du mein Kühlschrank“.
Gekonnt zeigte er einen Einblick in sein Privatleben – man kann Hobbys von Mann (Puzzeln) und Frau (shoppen) am besten bei Ikea zusammenbringen.
Gebannt verfolgten die Besucher der Schurwaldhalle seinen vergeblichen verbalen Versuch beim Zusammenbau der Möbelstücke. Dass statt eines Tisches ein Schuhschränkchen entstand, erklärte am Schluss auch den Namen Ikea: Im Keller endet alles.
Auch in der Schurwaldhalle endete nach knapp zwei Stunden ein furioses, schwäbisches, weltoffenes und lustiges Programm – der König von Bempflingen hatte diesen Abend wahrlich regiert.