Vier Tage lang besuchte der Kulturverein Krummhardt vom 7. bis 10. Juni 2012 die Aichwalder Partnergemeinde Finkenstein am Faaker See in Kärnten (Österreich) und erlebte dort beeindruckende, lustige und entspannte Tage.

Bei bestem Wetter fuhren gutgelaunte Kulturvereinsmitglieder am frühen Morgen des Donnerstags mit dem Bus über die Autobahn in Richtung Süden, vorbei an der Allianz-Arena in München, am Schloss Salzburg, durch den Katschbergtunnel bis nach Villach. Von dort waren es nur noch wenige Kilometer, bis das Ziel, das Hotel Pogöriacher Hof Nahe Finkenstein, erreicht war.
Bei strahlend blauem Himmel fuhr am Spätnachmittag Hotelchef Jakob mit seinem Traktorzug vor und tuckerte mit Allen rund um den Faaker See, den unter Privatbesitz stehenden fünftgrößten See Kärntens, bis zum Bauernmarkt in Faak, der über die Sommermonate hinweg jeden Donnerstag stattfindet. Dort verkaufen einheimische Bauern selbstgemachten Likör, Honig, Backwaren, Haushaltswaren und vieles mehr, die große kulinarische Palette reichte vom Most bis zum Rauchfleisch mit frischem Kren (Meerrettich) und so konnte allerhand probiert werden.
Am nächsten Morgen empfing Reiseleiter Hans Kopeinik, gleichzeitig Mitglied und Resortleiter im Gemeinderat in Finkenstein, die Gruppe, um einen Tagesausflug ins benachbarte Slowenien zu unternehmen. Über enge Straßen und Serpentinen ging es durch die Julicher Alpen ins Tal des Isonzo (Soca), wo als erstes die Flitscher Klause, eine österreichische Festung aus dem Ersten Weltkrieg, besichtigt wurde. Entlang des Isonzo ging die Fahrt weiter, vorbei am größten Wasserfall Sloweniens, dem 144 m hohen Boka, der sich in zwei Fallstufen 44 m breit in die Tiefe ergießt. Das nächste Etappenziel war die Stadt Kobarid, wo die Mitglieder des Kulturvereins das örtliche, privat finanzierte Museum über die Geschichte der Isonzoschlachten des Ersten Weltkriegs besuchten. In einer knapp zweistündigen, anschaulich und ausführlich erzählten Führung blieben tiefe Eindrücke der Bergkämpfe um das Gebiet des Krn (2244 m), die unter widrigsten Bedingungen stattgefunden hatten, tief im Gedächtnis eingegraben. Dankbar darüber, zu derjenigen Generation zu gehören, die nie einen Krieg erlebt hat (und hoffentlich auch nie erleben wird) war jedem die Sinnlosigkeit eines Krieges bewusst, aber leider gibt es auch gegenwärtig macht- und geldgierige Regenten, die nichts aus der Weltgeschichte gelernt haben. Die Rückfahrt ging durch das italienische Weinanbaugebiet von Friaul (Nähe Udine) zurück nach Finkenstein zu einer Buschenschenke am Fuße des Mittagskogel, dem 1823 m hohen Hausberg Finkensteins. Bei fantastischem Bergpanorama genossen die Mitglieder des Kulturvereins eine original Kärntner Brettljause. Als drei Stunden später die untergehende Sonne die schroffen Felsen in ein glühendes Rot tauchte, war es an der Zeit, die Heimfahrt ins Hotel anzutreten.
Am nächsten Morgen zeigte sich der Himmel wolkenverhangen, was der guten Stimmung unter den Ausflüglern jedoch keinen Abbruch tat. Busfahrer Jochen lenkte den Bus nach Velden am Wörthersee, von wo aus eine einstündige Bootsfahrt quer über den Wörthersee nach Maria Wörth startete. Nach der Besichtigung der bereits im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnten Wallfahrtskirche, wartete in der Finkensteiner Nudelfabrik in Müllnern das Mittagessen auf den Kulturverein. In der ersten und damit ältesten österreichischen Teigwarenfabrik wurde stilgerecht hausgemachte Pasta mit zweierlei Soßen kredenzt. Am frühen Nachmittag ging die Busfahrt weiter zum etwa 6 km entfernten Aichwaldsee – dem Pflichtprogramm schlechthin!
Der moorige Badesee liegt in einem Landschaftsschutzgebiet und weist eine Fläche von 3,3 ha sowie eine maximale Tiefe von 7,2 m auf. Zahlreiche Fischarten wie z.B. die Brachse sind im Aichwaldsee beheimatet. Beim Spaziergang ans Seeufer fing es dann kräftig an zu regnen, aber dennoch wagten die Aichwalder anschließend die Fahrt hinauf zur Burgruine Finkenstein, in der sommers sehr viele Konzerte auch mit internationalen Größen stattfinden. Bei Ankunft in der 1142 erstmals erwähnten Burgruine am Fuße der Karawanken verhinderte noch eine dicke Wolkenwand die Aussicht auf das Tal und die umliegende Berggegend. Im herrlichen Rund der 1200 Personen fassenden Arena stellten sich die Ausflugsteilnehmer erst zum Gruppenfoto auf, um dann bei einer kurzen Gesangseinlage die tolle Akustik zu testen – es klang fantastisch! Bei jedem weiteren Ton zogen die Wolken mehr und mehr gen Himmel und gaben die Aussicht frei auf den Faaker See und das angrenzende Umland. Der Mut der Auffahrt wurde belohnt!
Am Abend dieses Samstags voller Eindrücke feuerten die meisten die deutsche Fußballnationalmannschaft vor dem Fernseher des Hotels an, um diese beim Sieg ihres ersten Gruppenspiels der Europameisterschaft gegen Portugal zu unterstützen.
Am Sonntagmorgen hieß es dann schon wieder Abschiednehmen vom schönen Kärntner Land. Die Busfahrt in die Heimat war lang, aber kurzweilig, denn die Truppe stimmte unter der Leitung von Hans Hallwachs und der Gitarrenbegleitung von Stefan Maier und Manfred Seifried zahlreiche Schlager, volkstümliche Weisen und international bekannte Songs an. Am Abend setzte Busfahrer Jochen aus Deizisau dann alle Ausflügler wohlbehalten zuhause in Krummhardt ab und ein wunderschöner Ausflug war viel zu schnell zu Ende.