Vor einer ausverkauften Schurwaldhalle präsentierte die A-capella-Gruppe „Die Füenf“ ein stimmgewaltiges und erstklassiges Programm. Ein begeistertes Publikum ließ sich bereitwillig mitreißen zum Mitmachen und Mitsingen, lauschte andächtig bei Kriwaneks „Halbzeit“ und tobte, als die fünf „Horst“ in zahlreichen Welt-Liebeshits huldigten.
Es herrschte absolute Dunkelheit in der Schurwaldhalle. Dann ein Hecheln. Und ein Schnaufen. Ein Zischen. Die Spots auf der Bühne gehen an – und „die Füenf“ sind da!
Mit der „Stroaßaboah“. Von Wolle Kriwanek.
Der Kulturverein Krummhardt hatte am vergangenen Samstag mit dem Engagement der A-capella-Gruppe „Die Füenf“ aus Stuttgart ins Schwarze getroffen. Vor einem begeisterten Publikum in der ausverkauften Schurwaldhalle in Schanbach huldigten die fünf Jungs mit ihrem neuen Programm ihrem langjährigen Freund und Schwabenrocker Wolle Kriwanek, dessen Todestag sich im April zum zehnten Mal jährt. Stimmgewaltig boten Justice, Little Joe, Pelvis, Memphis und Dottore Basso A-Capella und Musik-Comedy vom Feinsten.
Mit pfiffigen Wortspielereien, ideenreichen Pointen und tiefsinnigen Anspielungen auch auf politische Themen gönnten die jungen Sympathieträger dem Publikum keine Pause. Gekonnt pendelten sie zwischen ihren „eigenen Welterfolgen“ des Rastamanns oder dem Ernährungsmedley und Wolle Kriwaneks Kultklassiker „Guck, guck i hann a Ufo gsäh“, dem Auszählreim „Ene dene dubba dene“, „Herbertstroaß“ oder „Halbzeit“. Pelvis’ Lieblingssong von Kriwanek trug er selbst so gefühlvoll und ergreifend vor, da war Gänsehaut vorprogrammiert.
Im weiteren Verlauf des Konzerts zog das Quintett das Publikum mit Charme und Witz in ihre Songs mit ein, und alle sangen und klatschten bei „Reg i di uff“ enthusiastisch mit.
Mit einer gelungenen Performance starteten die fünf Jungs in dunklen Kapuzen und mit gregorianischen Klängen in die zweite Hälfte des musikalischen Abends. Bekannte Songs wie „Makarena“, „Holzmichel“ oder „Anton aus Tirol“ bekamen bei den choralen Tönen der „Missa Sangria“ eine völlig andere Nuance. Höhepunkt war zweifelsohne der eigene Welthit „Horst“. Hierbei ersetzten die A-Capella-Künstler das Wort „love“ vieler englischsprachigen Liebeslieder einfach mit „Horst“. So tobte das Publikum bei „Horst is in the air“, „Stop in the name of Horst“, “What is Horst“, “You can’t hurry Horst” oder “Horst hurts”. Den fünf Männern merkte man ihren Spaß auf der Bühne an, man spürte ihre Liebe zum “Ländle”, die sie auch mit schwäbischer Lyrik und Grüßen nach Berlin an Wolfgang Thierse “Zausebar so isch halt mol die Welt, gönn doch dei Pränziberg dem Schwoba ond seim Geld” ideenreich und knitzig den Zuhörern näher brachten.
Unter tosendem Beifall der Besucher verabschiedete sich das Quintett mit Kriwaneks „Warum goaht mei Doig net uff?“, doch leider blieb dieses Rätsel letztendlich ungelöst.
„Die Füenf“ begeisterten an diesem Abend auf eindrucksvolle, unterhaltsame Weise auf sehr hohem Niveau ihre neue und alte Fangemeinde mit starken Stimmen und kurzweiligem Programm. Jungs – wir lieben Euch!
Noch in der Nacht posteten die Bühnenkünstler auf ihrer facebook-Seite: „Aichwald, wir lieben Dich!“ Mehr Worte braucht’s da wirklich nicht mehr.