Am Samstag, dem 7. Februar hieß es „Leinen los“ in der Schurwaldhalle in Aichwald-Schanbach. Der Kulturverein Krummhardt hatte unter dem Motto „Schiff ahoi“ zu einem Abend auf dem Traumschiff „MS Aichwald“ eingeladen und wartete mit einer Kulisse auf, die
Schon am Eingang wurden die Gäste stilecht mit einem roten Teppich entlang der Gangway begrüßt, ein lebendiger weißer Hai und ein Pinguin trieben ihre Späße mit ihnen und Möwengeräusche begleiteten die Passagiere bis zur Bordkartenkontrolle. Auch dort war der Empfang stilecht: Alle Helfer waren einheitlich gekleidet mit dunkler Hose, weißem Oberteil, rotem Halstuch und Marinemütze. Zur Begrüßung und Einstimmung spielte Klaus Schäfer verschiedene Seemannslieder wie „Junge komm bald wieder“ oder „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ auf seinem Akkordeon, die so Manchen schon beim Gang ins Innere des „Schiffes“ zum Schunkeln animierte.
In der Halle leuchtete schon von weitem ein 2 Meter hoher Leuchtturm neben der Bühne, Strandkörbe, Kanus, Liegestühle und Strandtücher sowie zahlreiche Reusen und Fischernetze mit Möwen ließen die Besucher in die maritime Welt eintauchen. Pünktlich um 19 Uhr eröffnete die Marine-Kameradschaft „Tsingtau“ aus Esslingen mit ihrem Shantychor den Abend. 18 gestandene Männer und 2 Frauen boten dem Publikum einen Streifzug über die Weltmeere, in Häfen und über die Arbeit auf See. Das Repertoire umfasst derzeit an die hundert Lieder, meist Seemannsweisen, aber auch einige Arbeitslieder der Seeleute auf den Großseglern, also Shantys. Mittlerweile zählen Shantys als internationale Folklore-Songs. „Kapitän zur See“ Hans Hallwachs begrüßte anschließend – bekleidet mit Kapitänsjacke und –mütze die Gäste im Saal, bevor der Chor „Tsingtau“ zum zweiten Teil seiner Darbietung schritt. Der Name „Tsingtau“ entstand übrigens vor 100 Jahren in China. Schon vor dem wilhelminischen Kaiserreich warfen die Preußen ihre Blicke nach Ostasien, um nach geeigneten Stützpunkten zu suchen Am 6. März 1898 konnte das Deutsche Reich dann schließlich im Kiautschouvertrag die Gegend um Tsingtau für 99 Jahre pachten und hatte damit ihren angestrebten Stützpunkt in Ostasien. Mit „Oh roll the cotton down“, „Aloha ey“, dem Klassiker „Wir lagen vor Madagaskar“ und als Höhepunkt „Santiano“ klang der erste Teil des Abends aus.
Während die einen Besucher sich mit Leckereien wie Cordon bleu, Krabbencocktail, Heringsbrötchen oder Lachshäppchen stärkten, zogen es Andere vor, sich an der Hafenbar einen coolen Drink wie „Blue Lagoon“, „Nana Beach“ oder „Malibu Maracuja“ mixen zu lassen. Die drei Jungs hinter der Theke ließen dabei keine Wünsche offen.
Um 21 Uhr begann mit der Partyband „Minute Made“ der zweite Teil des Abends. Die sechs Jungs aus Ebersbach und dem Remstal begannen gleich fulminant mit „Brown Sugar“ von den Rolling Stones, glitten weiter zu „Poor boy“ und „Im a believer“, blieben mit „Mrs. Robinson“ von Simon & Garfunkel noch in ruhigeren Gewässern, bevor die Band mit „Jumping Jack Flash“ von den Rolling Stones „Sexy“ von Westernhagen und „You shook me all night long“ die Gäste auf die Tanzfläche lockten. Dort wurde mitgesungen und gerockt, so dass es kaum noch einen auf den Sitzen hielt. Auch der „weiße Hai“ trieb sein Unwesen auf der Tanzfläche.
In der Pause wurde es plötzlich dunkel im Saal und – wie im richtigen Traumschiff – marschierte die Küchencrew mit Wunderkerzen bestückten Eisbomben durch die Reihen. Kaum waren die Wunderkerzen verglüht, konnten die Besucher kostenlos beim Eis zugreifen. Im zweiten Set der Band Minute Made drehten die Jungs um Frontmann Dennis weiter auf. Seine wandlungsfähige Stimme reicht von der harten Rockröhre bis hin zur sanften Vibrato-Stimme. Er gibt der Band damit die Möglichkeit, ein großes Spektrum an Stilrichtungen abzudecken. Von Elvis, über Beach Boys bis zu AC/DC und den Beatles war alles dabei, was das tanzbegeisterte Publikum hören wollte. Mit „Purple Rain“ von Prince fand ein toller und aufwändig gestalteter Abend in der Schurwaldhalle seinen Abschluss und die „MS Aichwald“ kehrte spät in der Nacht in ihren Heimathafen nach Krummhardt zurück.