Der Morgen des 15. Oktober startete mit einem strahlend blauem Himmel und 60 bestgelaunten Mitgliedern des Kulturvereins Krummhardt, die sich mit dem Bus auf den Weg zum Kloster Lorch machten. Dort erfuhren die Teilnehmer – aufgeteilt in zwei Gruppen – allerlei über die Geschichte des Klosters.

Vor 900 Jahren gründeten die Staufer das Kloster auf dem Berg über dem Tal der Rems. Das Benediktinerkloster, das die adelige Familie mit reichlich Besitz ausstattete, entwickelte sich prächtig. Davon zeugt heute noch der Anblick, der sich bietet, wenn man durch das Tal bei Lorch fährt. Die Staufer blieben auch, nachdem die Dynastie längst erloschen war, präsent. Als die Klosterkirche nach der Zerstörung im Bauernkrieg 1525 wieder aufgebaut werden musste, wollte der Abt Laurentius Autenrieth durch die Wandgemälde in der Kirche an die große Tradition erinnern. Die Bilder verzieren die Wandpfeiler des Mittelschiffes, darunter sind die wichtigsten staufischen Herrscher, Friedrich I. Barbarossa und Kaiser Friedrich II zu sehen. Zweifellos eine Besonderheit des Kloster Lorchs sind die Chorbücher die in den Jahren 1511 und 1512 entstanden sind und handgeschrieben und -gemalt wurden. Leider wurden die meisten der Bücher Opfer eines Brandes der Bibiliothek. Dadurch sind heute von diesen Handschriften nur noch drei erhalten: zwei Antiphonarien und ein Graduale, die sich heute in der Württembergischen Landesbibliothek befinden. Im Kapitelsaal der Klosteranlage ist das Stauferrundbild zu sehen: auf 30 Meter Länge und 4,5 Meter Höhe erzählt es lebendig die Geschichte der Staufer. Der Künstler Hans Kloss stellte das Monumentalgemälde nach fast 5 jähriger Arbeitszeit im Jubiläumsjahr 2002 fertig.
Nach diesem geschichtlichen Input war erst einmal eine kleine Stärkung am Bus notwendig, bevor die Wanderer sich aufmachten in Richtung Schelmenklinge. Diese Klinge ist eine urwüchsige, schmale Waldschlucht, in der es vielfach rinnt und plätschert. Der untere Teil konnte auf einen bequemen Fußweg mit mäßigen Anstiegen entlang den steilen Einschnitten des Baches bequem begangen werden, erst im mittleren Teil wurde der Weg recht steil. An vielen Stellen tritt der in der engen Schlucht abgelagerte Stubensandstein deutlich zutage und reichlich Immergrün und Moos bekleiden die Schluchtwände. Durch die Wasserspiele, die zur Sommerzeit vom Schwäbischen Albverein Lorch aufgebaut und betreut werden, ist der Weg durch die Klinge kurzweilig und verleihen dieser eine zusätzliche Anziehungskraft. Über eine Bergwiese und einen Weg am Waldrand entlang ging es wieder zurück zum Kloster. Dort wurden die Kulturvereinler im Refektorium (Speisesaal) mit einem leckeren Pasta-Mittagsbüffet vom Hotel Seehof erwartet. Bevor der Bus am späten Nachmittag wieder die Heimfahrt antrat, hatte jeder noch die Möglichkeit entweder die Aussicht auf dem Klosterturm zu genießen oder durch den Klostergarten zu bummeln. Herzlichen Dank an unseren „Vereinsbusfahrer“ Jürgen Maier, der uns wieder heil nach Krummhardt zurück brachte, wo der Tag noch mit einem kleinen Umtrunk vor dem Besen ausklang.