Am 31.5. gegen 9 Uhr starteten 29 Fahrerinnen und Fahrer auf 25 Motorrädern -dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein – und für vier Tage in drei Gruppen Richtung Schwäbisch Hall.

Bei der Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hällisches Landschwein in Wolpertshausen trafen sich alle nach dem ersten Warmfahren zur Kaffeepause wieder. Vorbei an prächtigen Hohenloher Bauernhöfen ging es dann Richtung Ansbach ins fränkische Reichelshofen. Bei hochsommerlichen Temperaturen ging die Fahrt nachmittags entlang von Getreidefeldern mit leuchtenden Mohn- und Kornblumen bis zum letzten Etappenziel nach Pottenstein. Pottenstein liegt im Naturpark Fränkische Schweiz / Veldenheimer Forst am Flüsschen Püttlach und wurde bereits 918 urkundlich erwähnt. Seit dem Jahr 1323 erhielt Pottenstein die Stadtrechte. Nach einer erfrischenden Dusche freuten sich alle auf ein typisch fränkisches Nachtessen. Im Biergarten fand der Tag bei einer milden Sommernacht seinen fröhlichen Ausklang.

Der zweite Tag führte auf teils kleinsten 20% Gefällstraßen rauf und runter und durch grüne Buchenwälder Richtung Neuhausen a. d. Pegnitz bis nach Gössweinstein, wo sich die Biker zum Mittagessen trafen. Markant sind hier die Burg und die nach den Plänen von Balthasar Neumann erbaute Wallfahrtsbasilika. Beim Motorradtreff der Brauereigaststätte Kathibräu in Aufsess war eine Kaffeepause angesagt, um dann frühzeitig nach Pottenstein aufzubrechen. Hier galt es dann, eine extrem steile Auffahrt zum Aussichtspunkt zu bewältigen.

Zum nördlichsten Punkt der viertägigen Tour führten die drei Guides die Motorradfahrerinnen und -fahrer dann am dritten Tag: durch Bayreuth und am Main entlang. Der Nachmittag bescherte allen – nach dem Mittagessen in einem fränkisch-urigen Landgasthof bei Klößen, Pommes und Salat – eine Fahrt ins orientalisch anmutende Sanspareil mit seinen schattigen Felsengärten. Hier bestimmen natürliche bizarre Felsformationen im Buchenhain das Bild des ab 1744 angelegten Gartens. In der Markgrafenzeit wurden einzelne Felsen und Höhlen nach Schauplätzen des französischen Romans „Die Abenteuer des Telemach“ benannt. Danach geriet die Truppe – gut vorgewarnt – in eine Geschwindigkeitskontrolle, die meisterlich überstanden wurde. Anders am Würgauer Berg. Hier hielten freundliche Polizisten für jeden Biker ein Knöllchen bereit – weil keiner die Verbotsschilder für Samstag/Sonntag richtig gedeutet hatte …
Das herrliche Kurvenschwingen durchs Wiesenttal, dem Wanderzentrum der Fränkischen Schweiz schlechthin, vorbei an Fliegenfischern in der Abenddämmerung bescherte dann allen noch eine fast zauberhafte Rückfahrt zum Hotel in Pottenstein.

Der vierte und letzte Tag war schon vormittags geprägt von fast verlorenen und vergessenen Gepäckstücken, kleineren Umfallern, Ausrutschern und Navi-Komplett-Ausfällen. Doch das war alles vergessen beim großen HALLO das uns die Überraschungsgäste Anita und Rainer Geyer beim letzten Mittagshalt in Solnhofen an der Altmühl im Biergarten „Alte Schule“ bescherten. Zum Nachtisch gabs für die Einen Wege mit kleinen eingebauten Schotterstrecken, für die Anderen nicht enden wollende Fahrten auf heißen staubigen Feldwegen – die alle dann in Ellwangen vor einer Eisdiele wieder glücklich aber schwer ermattet zusammenführten. Von dort ging es über gut ausgebaute Straßen der Heimat entgegen, wo die Gruppen gegen 18 Uhr vollzählig und gesund beim Einkehrschwung vor dem Krummhardter Besen eintrafen.
Und wieder hieß es Abschiednehmen – von lieben Menschen zwischen Anfang 20 und Ende 60, die sich vier Tage lang prächtig verstanden haben, von dieser von Rainer Wagner mit professioneller Hand geplanten Motorradtour und von den Tourguides Alex und Stefan, die alle wieder perfekt geführt und betreut haben.